Dienstag, 19. November 2013

Speditionslehre - Fracht- und Speditionsverträge: Vertragspartner

Moin moin meine lieben.

In dieser klein gehaltenden Lektion geht es nocheinmal um die Fracht- und Speditionsverträge, genauer gesagt, zwischen wem diese Verträge geschlossen werden, aufgeschlüsselt nach einem Prinzip der lehrerin Frau Dahms.


Ihr kennt bereits den unterschied zwischen Spediteur und Frachtführer, sowie den unterschied zwischen Speditionsvertrag und Frachtvertrag. Aber wer schließt bei einer Lieferung welchen Vertrag mit welchem Partner ab?

Das System ist etwas kompliziert, da es in manchen Fällen zu Multiplen Vertragsabschlüssen kommt.

Unterschieden wird hierbei mittels der Lieferklauseln. Von selbigen habt ihr sicher bereits einmal gehört, aber ich Liste euch hier mal die wichtigsten Lieferklauseln auf, wobei es natürlich noch einige Detailreichere gibt, welche ich aber im dazugehörigen Kapitel genauer erklären werde:


Häufigsten Lieferklauseln:

- Frei Haus / Frei
- Ab Werk / Unfrei


Wenn wir also diese zwei Lieferklauseln bedenken, gibt es eine genaue Reihenfolge, in der die Verträge abgeschlossen werden. Hierzu einmal ein kleines Beispiel:


Beispiel - Vertragsabschlüsse - Frei Haus:

Die Firma Martona bestellt eine Maschine bei der Firma Tech & Fizz. Dadurch entsteht ein Kaufvertrag zwischen der Firma Martona, als Käufer, und der Firma Tech & Fizz, als Verkäufer. Tech & Fizz sichert dem Käufer eine Lieferung Frei Haus zu:










Das heisst nun für die Firma Tech & Fizz dass sie die Organisation und die Kosten des Transports vollständig übernimmt. Ein Sachbearbeiter der Firma Tech & Fizz ruft nun eine Spedition an, um den Transport des Gutes zu Organisieren. Dazu macht die Spedition Nattelmann mit ihm einen Speditionsvertrag aus. Die Firma Tech & Fizz wird somit zum Versender, die Spedition Nattelmann zum Spediteur:







Der Spediteur übernimmt nun die Organisation des Transports und verständigt ein Fuhrunternehmen. Das Fuhrunternehmen Ahlkamp übernimmt den Fuhrauftrag zu einem günstigen Preis und schließt mit der Spedition Nattelmann einen Frachtvertrag ab. Die Spedition Nattelmann wird somit zum Absender, das Fuhrunternehmen Ahlkamp wird zum Frachtführer:




:


Nun sind alle Verträge abgeschlossen. Die Fracht hat sich noch keinen Meter bewegt. Jetzt schickt der Frachtführer einen Wagen los um die Maschine abzuholen und beim Empfänger der Firma Mortana abzuliefern:







Nachdem die Fracht abgeliefert wurde, sind alle Verträge damit abgeschlossen und erfüllt.

Wenn wir uns nun einmal dieses Schaubild zur Unfreien Transportabwicklung ansehen wird uns ein wenig was auffallen:









Wie uns bereits beim ersten Blick auf die Grafik auffällt ist der Transportprozess diesmal aus anderer Richtung gestartet. Bei der Lieferungsart "Unfrei" muss sich der Käufer um den Transport seiner Ware selber kümmern. Er ruft also einen Spediteur an und schließt mit diesem einen Speditionsvertrag. Somit wird der Empfänger gleichzeitig zum Versender. Im ersten Denkansatz klingt dies Unlogisch, sich dies zu merken ist jedoch mit folgender Eselsbrücke relativ einfach:

"Der Empfänger "versendet" einen Transportauftrag an den Spediteur."

So ist sich das leicht zu merken. Von da an läuft es fast genauso ab wie im obrigen beispiel. Der Spediteur schließt jetzt wieder einen Frachtvertrag mit dem Frachtführer ab und dieser Transportiert das Gut vom Verkäufer zum Empfänger.

In der nächsten Lektion erkläre ich euch dann die drei Fälle, in denen der Spediteur zum Frachtführer wird, und erläutere euch die diversen abläufe.

Wie immer viel Spaß beim Lernen.




















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