Moin moin und Hallo meine lieben, heute geht es um die Maßnahmen welche nach einem Unfall ergriffen werden sollten.
"Unfälle passieren", diese Phrase haben wir wohl schon alle mehrere male gehört, ob nun in einem Spannenden Film oder nach dem gestandenen Seitensprungs des Partners, welcher meist mit einem harmlosen "Schulterzucken" begleitet wird.
Bezogen auf den Straßenverkehr begegnet uns dieser Satz täglich, verliert aber seinen Witz angesichts der der tausenden Verkehrstoten welche jedes Jahr durch die Medien geistern.
Viele Menschen wissen hierbei jedoch nicht, was nach einem Unfall zu tun ist. Daher schreibe ich euch haarklein auf, zusammen mit der korrekten Reihenfolge.
Nehmen wir hierzu einmal einen Beispielunfall wie er passieren könnte:
Du bist gegen 21:30 auf einer unübersichtlichen und kurvigen Straße mit deinem Sattelzug unterwegs. Es ist bereits Dunkel und die Sicht ist durch leichten Nebel eingeschränkt. Als du dann in eine stark unübersichtliche Rechtskurve einbiegst bemerkst du etwas zu spät das dir ein entgegenkommendes Fahrzeug stark in die Spur schneidet. Du versuchst noch so weit wie möglich nach rechts zu drehen doch es ist zuspät und das Fahrzeug rammt mit der Motorhaube dein Schulterstück und driftet in den Graben. Du stoppst dein Fahrzeug am rechten Fahrbahnrand.
Ein schlimmes Szenario, aber realistisch. Doch was ist nun zu tun? Hierzu gehen wir eine kleine Liste durch:
Schritt 1: Absichern und für eigene Sicherheit sorgen, um nachfolgende Verkehrsteilnehmer und sich selbst zu schützen.
1. Warnblinkanlage aller beteiligten Fahrzeuge, bei Nacht sämtliche Beleuchtung einschalten.
2. Beim aussteigen vorsicht walten lassen und auf den fließenden Verkehr achten, falls vorhanden.
3. Fahrbahn zügig verlassen, auf Autobahnen nur hinter der Leitplanke bewegen zum Helfen und Sichern
4. Das Warndreieck und/oder Warnleuchte in angemessenen Abstand aufstellen
- Landstraße 100 Meter
- Autobahn 200 Meter
Hierbei darauf achten dass sich das Warndreieck immer vor der Gefahr befinden muss. D.H. wenn vor dem Unfallgebiet eine Kurve oder eine Kuppe befindet, so muss das Warndreieck/Leuchte vor selbiger aufgestellt werden.
Schritt 2: Erste Hilfe und Staatliche Unterstützung.
1. Falls nötig, verletzte Personen erstversorgen nach Erstehilfe Diagramm - siehe weiter unten.
2. Nötigenfalls Krankenwagen rufen
3. Nötigenfalls Polizei informieren. (Wann und ob Polizei nötig ist siehe weiter unten)
Spinnen wir den Beispielunfall einmal weiter:
Nachdem du dich abgesichert hast, läufst du zu dem anderen Unfallfahrzeug. Die dort noch sitzende Fahrerin ist ansprechbar und klagt über eine Platzwunde am Oberarm und starke Kopfschmerzen.
Hierbei kommt der nächste Schritt, Versorgung von verletzten. Dies ist natürlich ein weitreichendes Thema und aus diesem Grund habe ich ein kleines Diagramm erstellt um euch den ablauf zu erläutern:
Kommen wir zu der Frage, wann und ob es nötig ist die Polizei hinzu zu beordern.
Dafür gibt es eine kleine Liste. Wenn eine dieser Tatsachen zutrifft muss man die Polizei hinzuziehen. Wenn allerdings keine zutrifft, so reicht es den Unfall bei den Versicherungen zu melden.
-> Wenn Personenschaden entstanden ist
-> Wenn ein Beteiligter unter Drogen- und/oder Alkoholeinfluss steht oder wenn der Verdacht besteht.
-> Wenn Fahrzeuge beteiligt sind, welche im Ausland zugelassen sind.
-> Wenn der Unfallhergang strittig ist.
-> Wenn hoher Schaden entstanden ist.
-> Wenn der Unfallhergang kompliziert ablief
-> Wenn zu hohe Geschwindigkeiten nachzuweisen sind.
-> Wenn andere Verkehrsdelikte nachzuweisen sind.
Ich weiß das es schwer ist erst zu sichern und dann den verletzten zu Helfen, aber es ist notwendig um die eigene Sicherheit zu gewährleisten und zudem die der anderen Verkehrsteilnehmern.
Der gesunde Menschenverstand signalisiert einem aber zuerst den verletzten zu helfen. Wenn man dies tut kann es allerdings zu schweren Folgeunfällen kommen. Daher ist es unbedingt nötig diese Schritte einzuhalten.
Nun haben wir in unserem Beispielunfall einen Personenschaden und eine Nachweispflicht für das Schneiden der Kurve, daher ist es zwingend nötig die Polizei zu rufen. Aber was ist zu tun wenn die Polizei nicht zwingend zu rufen ist?
Zuerst stelle ich die Frage voran, weshalb es manchmal besser ist, die Polizei nicht zu involvieren.
Nun, oftmals passiert es das die Polizei gerufen wird obwohl nur ein kleiner Blechschaden entstanden ist und keine der aufgelisteten Tatsachen der fall war. Das alles kostet Steuergelder, jeder Einsatz kostet Zeit und muss genauestens archiviert werden. Die zeit die die Polizei aufwendet endet nicht bei der Aufnahme des Schadens, sie reicht noch weit in die Bürokratie hinein. Um dies zu verringern sollte man vorher genau abwiegen ob es nötig ist oder nicht.
Um euch nun die nachfolgenden Schritte zu erklären ändern wir das Beispiel leicht ab:
Als du der Fahrerin helfen willst teilt sie dir mit das ihr nichts passiert sei. Es ist ein leichter Blechschaden an der Motorhaube entstanden, zudem ein eindruck an deinem Schulterstück.
Jetzt gilt es, die beweise zu sichern und den Unfallbericht auszufüllen.
Die Beweissicherrung am Unfallort ist enorm wichtig für die Versicherung.
Hierzu gibt es eine Empfehlung der DEKRA, welches eine kleine Unfalltasche empfiehlt. In dieser Tasche sollten sich folgende Dinge befinden:
-> Eine Einwegkamera
-> Ein Satz Ölkreide
-> Ein Block mit Unfallbericht-vordrucken
Mit dieser Tasche ist man im unglücklichen Fall wenigstens gut ausgerüstet. Diese Tasche kann man übrigens für wenig Geld bei der DEKRA erstehen, oder sich einfach selbst zusammenstellen.
Aber was kann man mit dieser Ausrüstung nun tun?
Nein, keine fotos der Landschaft aufnehmen und auch keine hübschen Bilder auf die Straße kreiden.
Mit der Kamera nimmt man nun Fotos der Unfallfahrzeuge. Diese müssen so aufgenommen werden das ein paar kriterien eingehalten werden:
-> Auf jedem Foto müssen definierte Punkte zu sehen sein wie zum Beispiel Laternen, Gullydeckel, Parkende Fahrzeuge etc.
-> Die Fotos müssen gut sichtbar und klar erkennbar sein
-> Die Fahrzeuge sollten vorher entsprechend markiert werden.
Die entsprechende Markierung ziehen wir mit der Kreide. Hierzu markieren wir folgendes:
-> Auf dem Boden an den Fahrzeugaußenkanten jeweils die ecken
-> Die reifenposition mit einem "I"
-> Der Reifenstand mit einer Kante an der Eckposition.
Tja, das liest sich schön und niemand weiß jetzt was ich meine. Daher hier eine kleine Grafik um das zu verdeutlichen:
___FORTSETZUNG FOLGT___
BKF - Training
Das einfache Training für jeden angehenden Berufskraftfahrer.
Montag, 17. Februar 2014
Dienstag, 10. Dezember 2013
Speditionslehre - ADSp
Schönen guten Tag meine lieben,
in dieser kleinen, feinen Lektion werde ich euch einiges über die ADSp beibringen.
Allem voran natürlich was das überhaupt ist:
Unter der Abkürzung ADSp verbergen sich die Allgemeinen Deutschen Speditionsbedingungen.
Soweit so gut aber gibt es auch eine erklärung dazu?
Definition ADSp:
Die ADSp sind spezielle Geschäftsbedingungen für den Transport von Unternehmerverbänden bestehend aus Industrie, Groß-, Einzel-, Außenhandel, Spedition und Logistik.
Soviel dazu, schlüsseln wir das ganze doch einmal etwas präziser auf.
Wie der Name schon sagt sind es Spediteursbedingungen, also belaufen sich diese nur auf spezielle Verkehrsgeschäfte. Dies sind spezielle Rechtsgeschäfte die sich an bestimmte Verträge halten:
- Speditionsvertrag
- Frachtvertrag
- Lagervertrag
- Sonstige (Verkehrs-) Geschäfte
ABER
Ja, hier kommt das klassische aber. Denn bei Zusatzleistungen die Speditionsfremd sind, sind die ADSp nicht anzuwenden wie zum Beispiel:
- Güter verkaufsfertig herzurichten
- Möbel aufstellen
- Textilien für den Handel aufbereiten
- usw.
Zudem gibt es einen Anwendungsausschluss. In den folgenden Fällen gelten die ADSp nicht:
- Verpackungsarbeiten
- Beförderung und Lagerung von Umzugsgut
- Kran und Montagearbeiten
- Schwer- und Großraumtransporten
Desweiteren wird die ADSp auf einen bestimmten Personenkreis eingegrenzt, was auf Gewerbliche oder Selbstständige Personen zutrifft. Für Verkehrsverträge mit Privatpersonen sind die ADSp nicht vorgesehen.
Wie ihr vielleicht bereits ahnt sind die ADSp lang und voller Bürokratischer ausdrücke. Genauer gesagt behandelt die ADSp ganze 30 Absätze die "Ziffern" genannt werden. Die Zähle ich hier einmal sehr grob auf, denn die meisten von ihnen haben noch einige unterpunkte:
Ziffern der ADSP:
1. Interessenwahrungs- und Sorgfaltspflicht
2. Anwendungsbereich
3. Auftrag, Übermittlungsfehler, Inhalt, gefährliches Gut.
4. Verpackung, Gestellung von Ladehilfs- und Packmitteln, verwiegung und Untersuchung des Gutes
5. Zollamtliche Abwicklung
6. Verpackungs- und Kennzeichnungspflicht
7. Kontrollpflichten des Spediteurs
8. Quittung
9. Weisungen
10. Frachtüberweisung, Nachnahme
11. Fristen
12. Hindernisse
13. Ablieferung
14. Auskunfts- und Herausgabepflicht des Spediteur
15. Lagerung
16. Angebote und Vergütung
17. Aufwendungen des Spediteurs, Freistellungsanspruch
18. Rechnungen, Verzug, fremde Währungen
19. Aufrechnung, zurückbehaltung
20. Pfand- und Zurückbehaltungspflicht
21. Versicherrung des Gutes
22. Haftung des Spediteurs
23. Haftungsbegrenzungen
24. Haftungsbegrenzungen bei verfügter Lagerung
25. Beweislast
26. Außervertragliche Ansprüche
27. Qualifiziertes Verschulden
28. Schadenanzeige
29. Speditionsversicherung
30. Erfüllungsort, Gerichtsstand, anzuwendendes Recht
Mann-o-mann, ist das mal eine Liste. Wie ihr vielleicht bereits bemerkt habt, lässt sich diese liste in Drei kategorien unterteilen:
- 1.-12: Allgemeine Pflichten und Bedingungen
- 13.-20: Vertragspflichten
- 21.-30: Versicherung und Haftung
Auf die 3 Wichtigsten Ziffern gehe ich einmal genauer ein.
ADSp - Ziffer 3:
Diese Ziffer behandelt die kompletten Übermittlungspflichten des Versenders/Absenders gegenüber des Spediteurs/Frachtführers. Sie verpflichten den Versender, dem Spediteur bei der Auftragserteilung die wichtigen Informationen zu übermitteln, die er für die sachgerechte Organisation des Auftrages benötigt.
Diese Informationen schlüssel ich hier einmal auf:
- Adressen von Versender und Empfänger
- Zeichen und/oder Nummern
- Anzahl, Art und inhalt der Packstücke
- Eigenschaften des Gutes, sofern folgende Güter gegenstand des Verkehrsvertrages sind:
- Gefährliche Güter
Dabei ist dem Spediteur mitzuteilen:
- Genaue Art der Gefahr
- (sofern Erforderlich) Vorsichtsmaßnahmen
- Klassifizierung des GG
- Lebende Tiere und Pflanzen
- Leicht verderbliche Güter
- Besonders Wertvolle Güter
- Geld, Wertpapiere oder Urkunden
- Sonstige Informationen, die für die ordnungsgemäße Ausführung des Auftrages erforderlich sind
ADSp - Ziffer 6:
Diese Ziffer behandelt wiederum die allgemeinen Pflichten der Verpackung sowie der Kennzeichnung eines Gutes sowie dessen klassifizierung als Packstückes.
Zum Beispiel muss folgendes auf einem Paket bzw. eines Packstückes:
- Absender- und Empfängeradresse
- Zeichen
- Fortlaufende Nummerierung
- Symbole für die Handhabung (z.B.: "Zerbrechlich")
Desweiteren ist es eine Pflicht, eventuell vorhandene ehemalige Kennzeichnungen oder Nummern von wiederverwendeten Verpackungen zu entfernen oder zu Überzeichnen.
Moment mal, was ist denn genau ein "Packstück"?
Ein Packstück ist entweder eine abgeriegelte Kiste wie zum Beispiel ein Karton, eine Holzkiste, ein Container oder auch eine ganze Wechselbrücke, kann aber auch eine einzelne, zusammengemischte Palette sein. Die bedingung für ein Packstück, also ein Mindestmaß ist das "Gurtmaß". Dies lautet wie folgt:
Hierzu ein Beispiel:
Eine Kiste hat einen maximalen Umfang von 68 cm und eine maximale kante von 40 cm.
68cm + 40 cm = 108cm = 1,08m = Packstück
Generell ist aber auch eine zusammengemischte Palette ein Packstück, denn alleine die Größte kante, egal wie voll die Palette beladen ist, ist bereits 1,2m lang. Eine Hängeversendung, Fleisch zum Beispiel, ist ebenfalls direkt ein Packstück. Als letztes eine Definition:
Definition Packstücke:
Packstücke sind einzelstücke oder vom Auftraggeber zur Abwicklung des Auftrages gebildete Einheiten z.B. Kisten, Gitterboxen, Paletten, Griffeinheiten, geschlossene Ladegefäße, sowie gedeckt gebaute oder mit Planen versehene Waggongs, Auflieger oder Wechselbrücken, Container, Iglus (Flugcontainer"), sowie Hängeladungen.
ADSp - Ziffer 7:
Diese Ziffer regelt sämtliche Schitt- und Kontrollstellen. Sie verpflichten den Spediteur, ein- und ausgehende Sendungen an alle Schnittstellen zu kontrollieren. Eine Schnittstelle liegt vor, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
1. Das Packstück wechselt von einer Rechtsperson auf eine andere
- z.B.: vom Nahverkehrsunternehmer auf den Spediteur, übergabe von Packstücken
2. Das Packstück wird am Ende einer Beförderungsstrecke abgeliefert
- z.B.: Übergabe des Pakstückes an den Finalen Empfänger
Hier kann es natürlich mehrere Schnittstellen geben, jedoch immer mindestens zwei: Bei Abholung und bei Auslieferung.
An diesen Schnittstellen hat die empfangende Rechtsperson bzw. der Empfänger folgendes zu kontrollieren:
- Vollzähligkeit der Packstücke (Nicht der inhalt!)
- Identität (Richtigkeit von Kennzeichnung und Nummerierung)
- äußerlich sichtliche beschädigungen
- Unversehrtheit von Plomben und Verschlüssen (Bei Wechselbrücken, Containern, Sattelaufliegern, etc.)
- Unregelmäßigkeiten sind zu Dokumentieren (Auf dem Frachtbrief zu vermerken)
Hierbei unterscheidet man jedoch zwischen zwei Kontrollen:
1) Schnittstellenkontrolle
- Verpflichtung des Spediteurs an allen Schnittstellen Anzahl, Identität und den äußeren Zustand der Packstücke zu Kontrollieren sowie Unregelmäßigkeiten zu Dokumentieren.
2) Auftragskontrolle
- Verpflichtung des Spediteurs mit der Sorgfalt eines ordentlichen Spediteurs zu arbeiten.
Das war das wichtigste aus der ADSp. Wie immer wünsche ich euch viel Spaß und Erfolg beim Lernen.
in dieser kleinen, feinen Lektion werde ich euch einiges über die ADSp beibringen.
Allem voran natürlich was das überhaupt ist:
Unter der Abkürzung ADSp verbergen sich die Allgemeinen Deutschen Speditionsbedingungen.
Soweit so gut aber gibt es auch eine erklärung dazu?
Definition ADSp:
Die ADSp sind spezielle Geschäftsbedingungen für den Transport von Unternehmerverbänden bestehend aus Industrie, Groß-, Einzel-, Außenhandel, Spedition und Logistik.
Soviel dazu, schlüsseln wir das ganze doch einmal etwas präziser auf.
Wie der Name schon sagt sind es Spediteursbedingungen, also belaufen sich diese nur auf spezielle Verkehrsgeschäfte. Dies sind spezielle Rechtsgeschäfte die sich an bestimmte Verträge halten:
- Speditionsvertrag
- Frachtvertrag
- Lagervertrag
- Sonstige (Verkehrs-) Geschäfte
ABER
Ja, hier kommt das klassische aber. Denn bei Zusatzleistungen die Speditionsfremd sind, sind die ADSp nicht anzuwenden wie zum Beispiel:
- Güter verkaufsfertig herzurichten
- Möbel aufstellen
- Textilien für den Handel aufbereiten
- usw.
Zudem gibt es einen Anwendungsausschluss. In den folgenden Fällen gelten die ADSp nicht:
- Verpackungsarbeiten
- Beförderung und Lagerung von Umzugsgut
- Kran und Montagearbeiten
- Schwer- und Großraumtransporten
Desweiteren wird die ADSp auf einen bestimmten Personenkreis eingegrenzt, was auf Gewerbliche oder Selbstständige Personen zutrifft. Für Verkehrsverträge mit Privatpersonen sind die ADSp nicht vorgesehen.
Wie ihr vielleicht bereits ahnt sind die ADSp lang und voller Bürokratischer ausdrücke. Genauer gesagt behandelt die ADSp ganze 30 Absätze die "Ziffern" genannt werden. Die Zähle ich hier einmal sehr grob auf, denn die meisten von ihnen haben noch einige unterpunkte:
Ziffern der ADSP:
1. Interessenwahrungs- und Sorgfaltspflicht
2. Anwendungsbereich
3. Auftrag, Übermittlungsfehler, Inhalt, gefährliches Gut.
4. Verpackung, Gestellung von Ladehilfs- und Packmitteln, verwiegung und Untersuchung des Gutes
5. Zollamtliche Abwicklung
6. Verpackungs- und Kennzeichnungspflicht
7. Kontrollpflichten des Spediteurs
8. Quittung
9. Weisungen
10. Frachtüberweisung, Nachnahme
11. Fristen
12. Hindernisse
13. Ablieferung
14. Auskunfts- und Herausgabepflicht des Spediteur
15. Lagerung
16. Angebote und Vergütung
17. Aufwendungen des Spediteurs, Freistellungsanspruch
18. Rechnungen, Verzug, fremde Währungen
19. Aufrechnung, zurückbehaltung
20. Pfand- und Zurückbehaltungspflicht
21. Versicherrung des Gutes
22. Haftung des Spediteurs
23. Haftungsbegrenzungen
24. Haftungsbegrenzungen bei verfügter Lagerung
25. Beweislast
26. Außervertragliche Ansprüche
27. Qualifiziertes Verschulden
28. Schadenanzeige
29. Speditionsversicherung
30. Erfüllungsort, Gerichtsstand, anzuwendendes Recht
Mann-o-mann, ist das mal eine Liste. Wie ihr vielleicht bereits bemerkt habt, lässt sich diese liste in Drei kategorien unterteilen:
- 1.-12: Allgemeine Pflichten und Bedingungen
- 13.-20: Vertragspflichten
- 21.-30: Versicherung und Haftung
Auf die 3 Wichtigsten Ziffern gehe ich einmal genauer ein.
ADSp - Ziffer 3:
Diese Ziffer behandelt die kompletten Übermittlungspflichten des Versenders/Absenders gegenüber des Spediteurs/Frachtführers. Sie verpflichten den Versender, dem Spediteur bei der Auftragserteilung die wichtigen Informationen zu übermitteln, die er für die sachgerechte Organisation des Auftrages benötigt.
Diese Informationen schlüssel ich hier einmal auf:
- Adressen von Versender und Empfänger
- Zeichen und/oder Nummern
- Anzahl, Art und inhalt der Packstücke
- Eigenschaften des Gutes, sofern folgende Güter gegenstand des Verkehrsvertrages sind:
- Gefährliche Güter
Dabei ist dem Spediteur mitzuteilen:
- Genaue Art der Gefahr
- (sofern Erforderlich) Vorsichtsmaßnahmen
- Klassifizierung des GG
- Lebende Tiere und Pflanzen
- Leicht verderbliche Güter
- Besonders Wertvolle Güter
- Geld, Wertpapiere oder Urkunden
- Sonstige Informationen, die für die ordnungsgemäße Ausführung des Auftrages erforderlich sind
ADSp - Ziffer 6:
Diese Ziffer behandelt wiederum die allgemeinen Pflichten der Verpackung sowie der Kennzeichnung eines Gutes sowie dessen klassifizierung als Packstückes.
Zum Beispiel muss folgendes auf einem Paket bzw. eines Packstückes:
- Absender- und Empfängeradresse
- Zeichen
- Fortlaufende Nummerierung
- Symbole für die Handhabung (z.B.: "Zerbrechlich")
Desweiteren ist es eine Pflicht, eventuell vorhandene ehemalige Kennzeichnungen oder Nummern von wiederverwendeten Verpackungen zu entfernen oder zu Überzeichnen.
Moment mal, was ist denn genau ein "Packstück"?
Ein Packstück ist entweder eine abgeriegelte Kiste wie zum Beispiel ein Karton, eine Holzkiste, ein Container oder auch eine ganze Wechselbrücke, kann aber auch eine einzelne, zusammengemischte Palette sein. Die bedingung für ein Packstück, also ein Mindestmaß ist das "Gurtmaß". Dies lautet wie folgt:
Hierzu ein Beispiel:
Eine Kiste hat einen maximalen Umfang von 68 cm und eine maximale kante von 40 cm.
68cm + 40 cm = 108cm = 1,08m = Packstück
Generell ist aber auch eine zusammengemischte Palette ein Packstück, denn alleine die Größte kante, egal wie voll die Palette beladen ist, ist bereits 1,2m lang. Eine Hängeversendung, Fleisch zum Beispiel, ist ebenfalls direkt ein Packstück. Als letztes eine Definition:
Definition Packstücke:
Packstücke sind einzelstücke oder vom Auftraggeber zur Abwicklung des Auftrages gebildete Einheiten z.B. Kisten, Gitterboxen, Paletten, Griffeinheiten, geschlossene Ladegefäße, sowie gedeckt gebaute oder mit Planen versehene Waggongs, Auflieger oder Wechselbrücken, Container, Iglus (Flugcontainer"), sowie Hängeladungen.
ADSp - Ziffer 7:
Diese Ziffer regelt sämtliche Schitt- und Kontrollstellen. Sie verpflichten den Spediteur, ein- und ausgehende Sendungen an alle Schnittstellen zu kontrollieren. Eine Schnittstelle liegt vor, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist:
1. Das Packstück wechselt von einer Rechtsperson auf eine andere
- z.B.: vom Nahverkehrsunternehmer auf den Spediteur, übergabe von Packstücken
2. Das Packstück wird am Ende einer Beförderungsstrecke abgeliefert
- z.B.: Übergabe des Pakstückes an den Finalen Empfänger
Hier kann es natürlich mehrere Schnittstellen geben, jedoch immer mindestens zwei: Bei Abholung und bei Auslieferung.
An diesen Schnittstellen hat die empfangende Rechtsperson bzw. der Empfänger folgendes zu kontrollieren:
- Vollzähligkeit der Packstücke (Nicht der inhalt!)
- Identität (Richtigkeit von Kennzeichnung und Nummerierung)
- äußerlich sichtliche beschädigungen
- Unversehrtheit von Plomben und Verschlüssen (Bei Wechselbrücken, Containern, Sattelaufliegern, etc.)
- Unregelmäßigkeiten sind zu Dokumentieren (Auf dem Frachtbrief zu vermerken)
Hierbei unterscheidet man jedoch zwischen zwei Kontrollen:
1) Schnittstellenkontrolle
- Verpflichtung des Spediteurs an allen Schnittstellen Anzahl, Identität und den äußeren Zustand der Packstücke zu Kontrollieren sowie Unregelmäßigkeiten zu Dokumentieren.
2) Auftragskontrolle
- Verpflichtung des Spediteurs mit der Sorgfalt eines ordentlichen Spediteurs zu arbeiten.
Das war das wichtigste aus der ADSp. Wie immer wünsche ich euch viel Spaß und Erfolg beim Lernen.
Ladungssicherung - Kippgefährdung
Moin moin und Hallo meine lieben.
In dieser Lektion dreht sich alles um die Kippgefahr einer Ladung, wie man diese errechnet und einfach auflöst.
Was bedeutet Kippgefährdet?
Kippgefährdung ist der Zustand einer Ladung, dessen Schwerpunkt so liegt, das die Ladung durch Fahrbewegung leicht Kippelt, Umfällt oder Umkippt.
Dieses Umfallen kann folglich in 4 Richtungen erfolgen:
- In Fahrtrichtung (Beim Bremsen)
- Entgegen der Fahrtrichtung (Beim Beschleunigen oder Anfahren)
- Seitlich nach Rechts (Bei einer Linkskurve)
- Seitlich nach Links (Bei einer Rechtskurve)
Die genauen Physischen verhältnisse und Gesetze kann man übrigens in der Lektion "Grundsätze der Physik" Nachlesen.
Wie erkennen wir, das die Ladung Kippgefährdet ist?
Nun, dafür gibt es ein Simples Rechenverfahren. Dafür schauen wir uns zuerst die Maße einer Kiste an.
Hierzu ziehe ich eine Beispielkiste heran, welche die Maße 200 cm x 200 cm x 200 cm besitzt.
Wir kennen jetzt also die Maße der Länge, der Breite und der Höhe der Ladung. Kippeln könnte die Kiste über die sogenannten Kippkanten. Diese habe ich euch hier einmal an einer anderen Kiste verdeutlicht:
Als nächstes sehen wir unsdie Position des Schwerpunktes an. Dieser liegt in diesem Falle mittig in der kiste und hat somit einen gleichmäßigen abstand.
Der abstand vom jeweiligen rand der Kiste bis zum Schwerpunkt der Kiste nennt man BS.
Den Abstand vom boden der Kiste bis zum Schwerpunkt nennt man HS.
Mittels einer kleinen aber feinen Formel kann man nun die Kippgefahr (KG) einer Ladung errechnen:
Die Kleingestellten Zahlen an BS stehen für die jeweiligen abstände, welche sich natürlich von jeder Seite unterscheiden können.
Was ich hier bereits in die Formel eingegliedert habe, ist die Gleichstellung der Werte. Je nach Seite muss der errechnete KG Wert größer als ein Festgelegter Wert sein, diese Werte sind:
- Nach Vorne 0,8
- Zu den Seiten 0,7
- Nach Hinten 0,5
Hierzu einmal ein Beispiel:
Eine Kiste hat die Maße 150cm x 150cm x 200cm. Der Schwerpunkt Der Kiste befindet sich der Länge und Breite nach in der Mitte, jedoch in einer höhe von 180cm.
Als erstes errechne ich hierbei BS zu den Seiten, nach Vorne und nach Hinten:
Vorne = 150cm : 2 (mittig) = 75cm = BSv
Hinten = 150cm : 2 (mittig) = 75cm = BSh
Seite Links = 150cm : 2 (mittig) = 75cm = BSl
Seite Rechts = 150cm : 2 (mittig) = 75cm = BSr
Höhe = 180cm (wie angegeben) = HS
Es erscheint erst Sinnlos, bei dieser Aufgabe zu allen Seiten zu berechnen, jedoch ist es Sinnvoll, sich das einzuprägen. Oftmals hat man Ladungsstücke, in denen der Schwerpunkt eben nicht mittig sitzt, sondern zu jeder Seite unterschiedliche Maße hat, wobei man dann wirklich jede Seite einberechnen muss. Da lohnt es sich, wenn sich der eigene Automatismus bereits gebildet hat.
Nun setzen wir die Formel an:
Jetzt wissen wir, das die Kiste Hochgradig Kippgefährdet ist und zusätzlich gesichert werden muss.
In diesem Fall wird in der Ladungssicherung mit einer zusätzlichen Massekraft von +0,2 gerechnet. Das heisst, nach vorne müssten 1,0 FG, nach hinten 0,7 FG und zu den Seiten ebenfalls 0,7 FG abgesichert werden. Darüber könnt ihr in den Kapiteln "Formschluss" und "Grundwissen LaSi" mehr nachlesen.
Wenn ihr dieses Prinzip fortlaufend anwendet wird sich das bald automatisch bei euch andeuten.
Wie immer wünsche ich viel spaß und erfolg beim Lernen.
In dieser Lektion dreht sich alles um die Kippgefahr einer Ladung, wie man diese errechnet und einfach auflöst.
Was bedeutet Kippgefährdet?
Kippgefährdung ist der Zustand einer Ladung, dessen Schwerpunkt so liegt, das die Ladung durch Fahrbewegung leicht Kippelt, Umfällt oder Umkippt.
Dieses Umfallen kann folglich in 4 Richtungen erfolgen:
- In Fahrtrichtung (Beim Bremsen)
- Entgegen der Fahrtrichtung (Beim Beschleunigen oder Anfahren)
- Seitlich nach Rechts (Bei einer Linkskurve)
- Seitlich nach Links (Bei einer Rechtskurve)
Die genauen Physischen verhältnisse und Gesetze kann man übrigens in der Lektion "Grundsätze der Physik" Nachlesen.
Wie erkennen wir, das die Ladung Kippgefährdet ist?
Nun, dafür gibt es ein Simples Rechenverfahren. Dafür schauen wir uns zuerst die Maße einer Kiste an.
Hierzu ziehe ich eine Beispielkiste heran, welche die Maße 200 cm x 200 cm x 200 cm besitzt.
Wir kennen jetzt also die Maße der Länge, der Breite und der Höhe der Ladung. Kippeln könnte die Kiste über die sogenannten Kippkanten. Diese habe ich euch hier einmal an einer anderen Kiste verdeutlicht:
Als nächstes sehen wir unsdie Position des Schwerpunktes an. Dieser liegt in diesem Falle mittig in der kiste und hat somit einen gleichmäßigen abstand.
Der abstand vom jeweiligen rand der Kiste bis zum Schwerpunkt der Kiste nennt man BS.
Den Abstand vom boden der Kiste bis zum Schwerpunkt nennt man HS.
Mittels einer kleinen aber feinen Formel kann man nun die Kippgefahr (KG) einer Ladung errechnen:
Die Kleingestellten Zahlen an BS stehen für die jeweiligen abstände, welche sich natürlich von jeder Seite unterscheiden können.
Was ich hier bereits in die Formel eingegliedert habe, ist die Gleichstellung der Werte. Je nach Seite muss der errechnete KG Wert größer als ein Festgelegter Wert sein, diese Werte sind:
- Nach Vorne 0,8
- Zu den Seiten 0,7
- Nach Hinten 0,5
Hierzu einmal ein Beispiel:
Eine Kiste hat die Maße 150cm x 150cm x 200cm. Der Schwerpunkt Der Kiste befindet sich der Länge und Breite nach in der Mitte, jedoch in einer höhe von 180cm.
Als erstes errechne ich hierbei BS zu den Seiten, nach Vorne und nach Hinten:
Vorne = 150cm : 2 (mittig) = 75cm = BSv
Hinten = 150cm : 2 (mittig) = 75cm = BSh
Seite Links = 150cm : 2 (mittig) = 75cm = BSl
Seite Rechts = 150cm : 2 (mittig) = 75cm = BSr
Höhe = 180cm (wie angegeben) = HS
Es erscheint erst Sinnlos, bei dieser Aufgabe zu allen Seiten zu berechnen, jedoch ist es Sinnvoll, sich das einzuprägen. Oftmals hat man Ladungsstücke, in denen der Schwerpunkt eben nicht mittig sitzt, sondern zu jeder Seite unterschiedliche Maße hat, wobei man dann wirklich jede Seite einberechnen muss. Da lohnt es sich, wenn sich der eigene Automatismus bereits gebildet hat.
Nun setzen wir die Formel an:
Jetzt wissen wir, das die Kiste Hochgradig Kippgefährdet ist und zusätzlich gesichert werden muss.
In diesem Fall wird in der Ladungssicherung mit einer zusätzlichen Massekraft von +0,2 gerechnet. Das heisst, nach vorne müssten 1,0 FG, nach hinten 0,7 FG und zu den Seiten ebenfalls 0,7 FG abgesichert werden. Darüber könnt ihr in den Kapiteln "Formschluss" und "Grundwissen LaSi" mehr nachlesen.
Wenn ihr dieses Prinzip fortlaufend anwendet wird sich das bald automatisch bei euch andeuten.
Wie immer wünsche ich viel spaß und erfolg beim Lernen.
Dienstag, 19. November 2013
Speditionslehre - Fracht- und Speditionsverträge: Vertragspartner
Moin moin meine lieben.
In dieser klein gehaltenden Lektion geht es nocheinmal um die Fracht- und Speditionsverträge, genauer gesagt, zwischen wem diese Verträge geschlossen werden, aufgeschlüsselt nach einem Prinzip der lehrerin Frau Dahms.
Ihr kennt bereits den unterschied zwischen Spediteur und Frachtführer, sowie den unterschied zwischen Speditionsvertrag und Frachtvertrag. Aber wer schließt bei einer Lieferung welchen Vertrag mit welchem Partner ab?
Das System ist etwas kompliziert, da es in manchen Fällen zu Multiplen Vertragsabschlüssen kommt.
Unterschieden wird hierbei mittels der Lieferklauseln. Von selbigen habt ihr sicher bereits einmal gehört, aber ich Liste euch hier mal die wichtigsten Lieferklauseln auf, wobei es natürlich noch einige Detailreichere gibt, welche ich aber im dazugehörigen Kapitel genauer erklären werde:
Häufigsten Lieferklauseln:
- Frei Haus / Frei
- Ab Werk / Unfrei
Wenn wir also diese zwei Lieferklauseln bedenken, gibt es eine genaue Reihenfolge, in der die Verträge abgeschlossen werden. Hierzu einmal ein kleines Beispiel:
Beispiel - Vertragsabschlüsse - Frei Haus:
Die Firma Martona bestellt eine Maschine bei der Firma Tech & Fizz. Dadurch entsteht ein Kaufvertrag zwischen der Firma Martona, als Käufer, und der Firma Tech & Fizz, als Verkäufer. Tech & Fizz sichert dem Käufer eine Lieferung Frei Haus zu:
Das heisst nun für die Firma Tech & Fizz dass sie die Organisation und die Kosten des Transports vollständig übernimmt. Ein Sachbearbeiter der Firma Tech & Fizz ruft nun eine Spedition an, um den Transport des Gutes zu Organisieren. Dazu macht die Spedition Nattelmann mit ihm einen Speditionsvertrag aus. Die Firma Tech & Fizz wird somit zum Versender, die Spedition Nattelmann zum Spediteur:
Der Spediteur übernimmt nun die Organisation des Transports und verständigt ein Fuhrunternehmen. Das Fuhrunternehmen Ahlkamp übernimmt den Fuhrauftrag zu einem günstigen Preis und schließt mit der Spedition Nattelmann einen Frachtvertrag ab. Die Spedition Nattelmann wird somit zum Absender, das Fuhrunternehmen Ahlkamp wird zum Frachtführer:
:
Nun sind alle Verträge abgeschlossen. Die Fracht hat sich noch keinen Meter bewegt. Jetzt schickt der Frachtführer einen Wagen los um die Maschine abzuholen und beim Empfänger der Firma Mortana abzuliefern:
Nachdem die Fracht abgeliefert wurde, sind alle Verträge damit abgeschlossen und erfüllt.
Wenn wir uns nun einmal dieses Schaubild zur Unfreien Transportabwicklung ansehen wird uns ein wenig was auffallen:
Wie uns bereits beim ersten Blick auf die Grafik auffällt ist der Transportprozess diesmal aus anderer Richtung gestartet. Bei der Lieferungsart "Unfrei" muss sich der Käufer um den Transport seiner Ware selber kümmern. Er ruft also einen Spediteur an und schließt mit diesem einen Speditionsvertrag. Somit wird der Empfänger gleichzeitig zum Versender. Im ersten Denkansatz klingt dies Unlogisch, sich dies zu merken ist jedoch mit folgender Eselsbrücke relativ einfach:
"Der Empfänger "versendet" einen Transportauftrag an den Spediteur."
So ist sich das leicht zu merken. Von da an läuft es fast genauso ab wie im obrigen beispiel. Der Spediteur schließt jetzt wieder einen Frachtvertrag mit dem Frachtführer ab und dieser Transportiert das Gut vom Verkäufer zum Empfänger.
In der nächsten Lektion erkläre ich euch dann die drei Fälle, in denen der Spediteur zum Frachtführer wird, und erläutere euch die diversen abläufe.
Wie immer viel Spaß beim Lernen.
In dieser klein gehaltenden Lektion geht es nocheinmal um die Fracht- und Speditionsverträge, genauer gesagt, zwischen wem diese Verträge geschlossen werden, aufgeschlüsselt nach einem Prinzip der lehrerin Frau Dahms.
Ihr kennt bereits den unterschied zwischen Spediteur und Frachtführer, sowie den unterschied zwischen Speditionsvertrag und Frachtvertrag. Aber wer schließt bei einer Lieferung welchen Vertrag mit welchem Partner ab?
Das System ist etwas kompliziert, da es in manchen Fällen zu Multiplen Vertragsabschlüssen kommt.
Unterschieden wird hierbei mittels der Lieferklauseln. Von selbigen habt ihr sicher bereits einmal gehört, aber ich Liste euch hier mal die wichtigsten Lieferklauseln auf, wobei es natürlich noch einige Detailreichere gibt, welche ich aber im dazugehörigen Kapitel genauer erklären werde:
Häufigsten Lieferklauseln:
- Frei Haus / Frei
- Ab Werk / Unfrei
Wenn wir also diese zwei Lieferklauseln bedenken, gibt es eine genaue Reihenfolge, in der die Verträge abgeschlossen werden. Hierzu einmal ein kleines Beispiel:
Beispiel - Vertragsabschlüsse - Frei Haus:
Die Firma Martona bestellt eine Maschine bei der Firma Tech & Fizz. Dadurch entsteht ein Kaufvertrag zwischen der Firma Martona, als Käufer, und der Firma Tech & Fizz, als Verkäufer. Tech & Fizz sichert dem Käufer eine Lieferung Frei Haus zu:
Das heisst nun für die Firma Tech & Fizz dass sie die Organisation und die Kosten des Transports vollständig übernimmt. Ein Sachbearbeiter der Firma Tech & Fizz ruft nun eine Spedition an, um den Transport des Gutes zu Organisieren. Dazu macht die Spedition Nattelmann mit ihm einen Speditionsvertrag aus. Die Firma Tech & Fizz wird somit zum Versender, die Spedition Nattelmann zum Spediteur:
Der Spediteur übernimmt nun die Organisation des Transports und verständigt ein Fuhrunternehmen. Das Fuhrunternehmen Ahlkamp übernimmt den Fuhrauftrag zu einem günstigen Preis und schließt mit der Spedition Nattelmann einen Frachtvertrag ab. Die Spedition Nattelmann wird somit zum Absender, das Fuhrunternehmen Ahlkamp wird zum Frachtführer:
:
Nun sind alle Verträge abgeschlossen. Die Fracht hat sich noch keinen Meter bewegt. Jetzt schickt der Frachtführer einen Wagen los um die Maschine abzuholen und beim Empfänger der Firma Mortana abzuliefern:
Nachdem die Fracht abgeliefert wurde, sind alle Verträge damit abgeschlossen und erfüllt.
Wenn wir uns nun einmal dieses Schaubild zur Unfreien Transportabwicklung ansehen wird uns ein wenig was auffallen:
Wie uns bereits beim ersten Blick auf die Grafik auffällt ist der Transportprozess diesmal aus anderer Richtung gestartet. Bei der Lieferungsart "Unfrei" muss sich der Käufer um den Transport seiner Ware selber kümmern. Er ruft also einen Spediteur an und schließt mit diesem einen Speditionsvertrag. Somit wird der Empfänger gleichzeitig zum Versender. Im ersten Denkansatz klingt dies Unlogisch, sich dies zu merken ist jedoch mit folgender Eselsbrücke relativ einfach:
"Der Empfänger "versendet" einen Transportauftrag an den Spediteur."
So ist sich das leicht zu merken. Von da an läuft es fast genauso ab wie im obrigen beispiel. Der Spediteur schließt jetzt wieder einen Frachtvertrag mit dem Frachtführer ab und dieser Transportiert das Gut vom Verkäufer zum Empfänger.
In der nächsten Lektion erkläre ich euch dann die drei Fälle, in denen der Spediteur zum Frachtführer wird, und erläutere euch die diversen abläufe.
Wie immer viel Spaß beim Lernen.
Mittwoch, 23. Oktober 2013
Wissenswertes: Paketdienste
Hallo meine lieben.
Diesesmal geht es nur indirekt um das Lernen. Ich habe eine Dokumentation gefunden die uns zeigt, welchen Alltag die Paketzusteller der Diversen Zustellfirmen haben.
Sie zeigt, wie ungerecht und Eisenhart dieser Job seien kann und macht uns einiges klar.
Ich empfehle jedem, der allgemeines Interesse am Logistik bereich hat und auch denjenigen die diesen Beruf erlernen möchten, einmal einen Blick auf diese exzellente Dokumentation zu werfen.
Ich wünsche gute Unterhaltung.
Wer diese Dokumentation nun gesehen hat der ist nun um einiges klüger was Zustellfirmen angeht und wird Zustellern vorraussichtlich mit etwas Mehr Respekt gegenüberstehen.
Diesesmal geht es nur indirekt um das Lernen. Ich habe eine Dokumentation gefunden die uns zeigt, welchen Alltag die Paketzusteller der Diversen Zustellfirmen haben.
Sie zeigt, wie ungerecht und Eisenhart dieser Job seien kann und macht uns einiges klar.
Ich empfehle jedem, der allgemeines Interesse am Logistik bereich hat und auch denjenigen die diesen Beruf erlernen möchten, einmal einen Blick auf diese exzellente Dokumentation zu werfen.
Ich wünsche gute Unterhaltung.
Wer diese Dokumentation nun gesehen hat der ist nun um einiges klüger was Zustellfirmen angeht und wird Zustellern vorraussichtlich mit etwas Mehr Respekt gegenüberstehen.
Mittwoch, 9. Oktober 2013
Technik - Akkumulator
Moin moin und hallo meine lieben Freunde der gepflegten LKW Technik.
In dieser Lektion widme ich mich dem Akkumulator des LKW´s und erkläre euch stück für stück folgende Themen:
- Bestandteile des Bleisäure Akkumulators
- Bezeichnungen des Akkumulators
- Arbeitsplan zum Akkumulatorwechsel
- Arbeitsplan zur Säureprüfung
- Arbeitsplan zur Starthilfe
- Akkumulatorprüfung mit Arbeitsplan
Junge junge, das ist ja mal eine ganze menge. Fangen wir an indem ich euch erkläre was ein Akkumulator überhaupt ist und wo dieser am LKW sitzt.
Der Akkumulator ist die Autobatterie des LKW´s und sitzt meistens hinter dem Fahrerhaus auf einer der beiden Seiten. Hier eine kleine ansicht:
Da sitzt der Bursche also versteckt unter einer Schwarzen tritt-schutzkappe. Aber was genau hat es nun mit dem Bleisäure-Akkumulator auf sich?
Der Akkumulator versorgt den LKW mit Strom und wird im gegenzug über die Lichtmaschine wieder aufgeladen. In normalen Pkw´s besitzt die normale Autobatterie eine normale Spannung von etwa 12 V. Im Lkw ist selbstverständlich eine etwas größere Spannung nötig, daher benutzen diese eine Spannung von satten 24 V.
Joa, spannung schön und gut, aber wie Funktioniert so ein Teil eigentlich?
Um diese Frage zu beantworten zeige ich euch erst einmal die Bauteile eines normalen Bleisäure-Akkumulators auf:
- Akkumulatorgehäuse / Blockkasten
- Blockdeckel, abnehmbar
- Plus und Minuspol, jeweils mit abdeckungen
- Verschlussstopfen mit abdeckklappen
- Die einzelnen Zellenkammern
- Zellenverbindungen
- Positive und Negative gitter mit Silberlegierung
- das Typenschild
Hm, soviel ist das ja garnicht, wie kann so etwas denn Strom speichern und wieder abgeben?
Nun, innerhalb der einzelnen Zellkammern hängen die einzelnen Platten und Gitter. Die Kammern sind mit Bleisäure gefüllt und Reagieren Chemisch mit den Platten und gittern. Daraus entsteht Energie, die mittels der Übergänge und verbindungen in Elektrische Energie umgewandelt wird. Andersherum kann Elektrische energie auch so gespeichert werden, indem die Elektrische energie die Chemische Rückführung zur Bleisäure herbeiführt.
Oh man, das klingt ziemlich Wissenschaftlich, und so genau brauchen wir das ganze nicht betrachten. Wir sind keine Chemiker und auch keine Physiker, wir sind Fahrer. Aber dieses bisschen gehört nunmal zum Grundwissen.
Diese Frage wäre also damit geklärt, kommen wir dann mal zum Typenschild. Dieses kleine harmlose Schildchen ist Fundamental wichtig für den Akkumulator und somit auch für den Fahrzeugführer. Denn auf diesem kleinen unscheinbarem Schildchen stehen sämtliche Technische Daten drauf die wir unbedingt Wissen müssen, um den Akkumulator weder zu Überlasten, noch zu unterfordern. Was steht da nun im einzelnen drauf? Hierzu eine kleine Liste:
- Typennummer: Kennzeichnung des Herstellers
- Netzspannung: Gibt die Spannung an z.B.: 12 V oder 24 V
- Nennkapazität: Gibt die Laufzeiten an z.B.: 170 AH
- Kälteprüfstrom: Ist das maß für die Startfähigkeit bei Kälte.
So kommt also meistens eine solche bezeichnung zustande:
"24 V - 170 AH - 1000 A"
Jetzt wissen wir die einzelnen werte aufzulösen. Aber moment, was ist den AH und A?
AH ist die Kennzeichnung für Amper Stunden (Amper Hours) und gibt uns die Maximalkapazität des Akkumulators an. Versteht ihr nicht? Ein Beispiel:
Ein Akkumulator mit der Kennzeichnung 250 AH besitzt eine entladegeschwindigkeit von 250 Amper pro Stunde. Wenn ein Fahrer als Beispiel in Seiner Pause Radio hört und die Standklimaanlage laufen lässt verbraucht dieser 25 Amper pro Stunde. nach 10 Stunden ist der Akkumulator demnach leer, denn: 250 AH : 25A = 10 H! Logisch oder?
Verbraucht dieser Fahrer hingegen 50 Amper pro stunde, so ist der Akkumulator bereits nach 5 Stunden am Ende.
hmm.. Eigentlich ganz einfach, und was sagen mir die 1000 A?
Nun, das A steht für den kälteprüfstrom und ist der Verbrauch des motors während des Kaltstartens. Deshalb kann ein Akkumulator im winter nach ein paar erfolglosen Startversuchen keinen Saft mehr haben. Darauf muss man unbedingt achten!
Das hätten wir also damit auseinander gedröselt. Aber es gibt doch verschieden große Akkumulatoren mit vollkommen anderen Kapazitäten, können kleinere Akkumulatoren denn größere ersetzen oder andersherum?
Nun, es ist durchaus möglich, das ein Akkumulator mit der Kennzeichnung "24 V - 170 AH - 1000A"
einen Akkumulator mit der Kennzeichnung "24 V - 250 AH - 1000A" ersetzen kann, denn die Lichtmaschine hält den kleinen Akkumulator ständig am laufen und lädt diesen Permanent auf Maximum, da die Lichtmaschine auf einen größeren Akkumulator eingestellt ist. Jedoch kann der Fahrer aufgrund der geringeren Kapazität weniger Stromverbraucher im Nicht-betrieb laufen lassen und den Motor weniger oft mit Starten versuchen.
Ein Großer Akkumulator, der einen kleinen ersetzen soll ist jedoch kaum möglich, denn die Lichtmaschine ist für diese Kapazität nicht geeignet. So entlädt der Akkumulator stück für stück und wird nicht mehr richtig geladen was zur komplettentladung des Akkumulators führt.
Nun, das wäre damit beantwortet. Kommen wir zu den Arbeitsaufträgen die wir als Fahrer ab und an selber durchzuführen haben. Beginnen werden wir mit dem Akkumulatorwechsel.
Wenn ein Akkumulator Defekt, entladen oder sonstwie unbrauchbar ist, so muss dieser durch einen neuen Akkumulator ausgetauscht werden. Für diese wichtige Arbeit gibt es einen leicht einzuhaltenden Arbeitsplan um sicherzustellen, das es Richtig und Sicher durchgeführt wurde.
Dieser sieht so aus:
Arbeitsplan - Akkumulatorwechsel:
Schritt 1.)
Safety first! Als erstes kleiden wir unsere Hände in dafür geeignete Arbeitshandschuhe.
Schritt 2.)
Alle Verbraucher abschalten, Zündung abschalten und falls vorhanden den Batterietrennschalter umlegen und Somit den Akkumulator vom Stromnetz trennen.
Schritt 3.)
Abdeckung des Akkumulators entfernen und die beiden Kappen der Pole Plus und Minus abziehen.
Schritt 4.)
Minuspol abklemmen und das verbindungskabel mit Klemme abnehmen.
Schritt 5.)
Pluspol abklemmen und das verbindungskabel mit Klemme abnehmen
Schritt 6.)
Brücke zwischen den Akkumulatoren abnehmen, denn es sind zwei Akkumulatoren um die Spannung von 24V zu erreichen nötig.
Schritt 7.)
Schrauben aus der Halterung lösen, danach Akkumulatoren aus den Halterungen lösen und entfernen
Schritt 8.)
Neue Akkumulatoren auf übereinstimmen der Fahrzeugdaten überprüfen und einsetzen in die Halterung.
Schritt 9.)
Halteschrauben eindrehen und Festziehen
Schritt 10.)
Brücke bilden Zwischen den Akkumulatoren (Pluspol von Akkumulator B an den Minuspol von Akkumulator A klemmen)
Schritt 11.)
Pluspol von Akkumulator B anklemmen, danach den Minuspol von Akkumulator A anklemmen. Vorher unter umständen die Pole einfetten.
Schritt 12.)
Polkappen wieder aufsetzen.
Schritt 13.)
Batterietrennschalter betätigen und Zündung einschalten. danach einen Lichttest durchführen.
Schritt 14.)
Abdeckklappe wieder aufsetzen und befestigen.
So sollten die Arbeitsschritte durchgeführt werden und Schritt für Schritt abgearbeitet werden. Dann kann nichts passieren und alles läuft korrekt.
Kommen wir jetzt erstmal zur Säureprüfung. Was ist das eigentlich?
Die Säureprüfung wird durchgeführt um den Exakten Ladestatus eines Akkumulators zu testen.
Der Prozentuale Säureanteil innerhalb des Akkumulators gibt den genauen Ladestatus bekannt. Dafür gibt es ein Messgerät, welches Oktometer heisst.
Wie kann ich jetzt also mit diesem Oktometer den Säurestand und somit den Ladestatus ermitteln?
Dafür gibt es einen relativ einfach zu befolgenden Arbeitsplan:
Arbeitsplan - Säureprüfung:
Schritt 1.)
Wie immer: Safety First! Ganz wichtig sind hierbei Säurefeste Handschuhe und Arbeitsschürze sowie eine Schutzbrille um die Augen vor der ätzenden Säure zu schützen.
Schritt 2.)
Verschlussstopfen des Akkumulators lösen. Beginnen tut man meistens mit einem vom Rand aus und arbeitet sich dann bis zum letzten vor.
Schritt 3.)
Messgerät (Oktometer) einführen und eine Säureprobe entnehmen.
Schritt 4.)
Auf dem Oktometer zeigt uns ein Pfeil nun einen Wert an. Wir notieren diesen Wert zum dazugehörigen Stopfen.
Schritt 5.)
Verschlusstopfen des grade getesteten Verschlusses wieder verschließen.
Schritt 6.)
Wir wiederholen Vorgang 2 bis 4 bei allen Verschlüssen und notieren wieder die Werte
Schritt 7.)
Messwerte zusammenfassen. Das tun wir indem wir alle Ergebnisse zusammenzählen und dann durch die Anzahl der Verschlüsse teilen. Das ist der Durchschnittliche Säurewert
Schritt 8.)
Abgleichen des Durchschnittswertes in der Tabelle.
Das wars schon. Eigentlich leicht zu merken. Schritt 8 verlangt eine Tabelle die ich euch hier angebe:
Säuredichte:
Zwischen 1,26 und 1,30 Batterie voll einsatzfähig
Zwischen 1,20 und 1,24 Batterie eingeschränkt einsatzfähig
Zwischen 1,12 und 1,18 Batterie nicht Einsatzfähig
So, nun wissen wir das auch. Was aber, wenn uns der Akku am frühen Morgen im Stich lässt und entladen ist? Tja dann lässt sich der Motor nicht starten und wir brauchen Starthilfe. Aber viele wissen nicht wie das geht, aber man kann viel Falsch machen. So geht es Richtig:
Arbeitsplan Starthilfe:
Schritt 1.)
Hilfsfahrzeug (HF) neben dem Pannenfahrzeug (PF) abstellen und dabei darauf achten, das sich die Fahrzeuge nicht berühren oder sonstwie kontakt haben.
Schritt 2.)
Motoren und Zündungen beider Fahrzeuge abstellen.
Schritt 3.)
Akkumulatoren beider Fahzeuge auf kompatibilität überprüfen. Hierbei die Betriebsanleitung zur Hand nehmen und darauf achten das beide Akkumulatoren gleich Geschaltet sind!
Schritt 4.)
Abdeckungen und Polkappen beider Akkumulatoren ablösen und entfernen.
Schritt 5.)
Die erste polzange des Roten Kabels an den Pluspol des entladenen Akkumulators klemmen.
Schritt 6.)
Die zweite Polzange des Roten Kabels an den Pluspol des Hilfs-Akkumulators anklemmen.
Schritt 7.)
Die erste polzange des Schwarzen Kabels an den Minuspol des Hilfsakkumulators klemmen
Schritt 8.)
Die zweite polzange des Schwarzen Kabels an die Fahrzeugmasse des Pannenfahrzeugs anklemmen.
Schritt 9.)
Motor des Hilfsfahrzeugs starten.
Schritt 10.)
Versuchen, den Motor des Pannenfahrzeugs zu starten.
Schritt 11.)
Wenn das Pannenfahrzeug anspringt, sofort die Größten verbraucher einschalten, z.B.: Fernlicht
Schritt 12.)
Nach dem Aufladen des Akkumulators die Polzangen wieder in genau umgedrehter Reihenfolge wieder Abziehen.
Masse von PF
Minus von HF
Plus von HF
Plus von PF
Schritt 13.)
Abdeckungen und polkappen wieder aufsetzen und befestigen.
Fertig!
Als allerletztes gehe ich noch einmal auf die Prüfung des Akkumulators ein. Den Akkumulator kann man testen mit verschiedenen Messgeräten. Oktometer, Tester, EG-Messgerät und Analog Messgerät sind die häufigsten Messmethoden. Die genauesten liefert jedoch die Säuredichteprüfung mittels Oktometer sowie
***FORTSETZUNG FOLGT BALD***
In dieser Lektion widme ich mich dem Akkumulator des LKW´s und erkläre euch stück für stück folgende Themen:
- Bestandteile des Bleisäure Akkumulators
- Bezeichnungen des Akkumulators
- Arbeitsplan zum Akkumulatorwechsel
- Arbeitsplan zur Säureprüfung
- Arbeitsplan zur Starthilfe
- Akkumulatorprüfung mit Arbeitsplan
Junge junge, das ist ja mal eine ganze menge. Fangen wir an indem ich euch erkläre was ein Akkumulator überhaupt ist und wo dieser am LKW sitzt.
Der Akkumulator ist die Autobatterie des LKW´s und sitzt meistens hinter dem Fahrerhaus auf einer der beiden Seiten. Hier eine kleine ansicht:
Da sitzt der Bursche also versteckt unter einer Schwarzen tritt-schutzkappe. Aber was genau hat es nun mit dem Bleisäure-Akkumulator auf sich?
Der Akkumulator versorgt den LKW mit Strom und wird im gegenzug über die Lichtmaschine wieder aufgeladen. In normalen Pkw´s besitzt die normale Autobatterie eine normale Spannung von etwa 12 V. Im Lkw ist selbstverständlich eine etwas größere Spannung nötig, daher benutzen diese eine Spannung von satten 24 V.
Joa, spannung schön und gut, aber wie Funktioniert so ein Teil eigentlich?
Um diese Frage zu beantworten zeige ich euch erst einmal die Bauteile eines normalen Bleisäure-Akkumulators auf:
- Akkumulatorgehäuse / Blockkasten
- Blockdeckel, abnehmbar
- Plus und Minuspol, jeweils mit abdeckungen
- Verschlussstopfen mit abdeckklappen
- Die einzelnen Zellenkammern
- Zellenverbindungen
- Positive und Negative gitter mit Silberlegierung
- das Typenschild
Hm, soviel ist das ja garnicht, wie kann so etwas denn Strom speichern und wieder abgeben?
Nun, innerhalb der einzelnen Zellkammern hängen die einzelnen Platten und Gitter. Die Kammern sind mit Bleisäure gefüllt und Reagieren Chemisch mit den Platten und gittern. Daraus entsteht Energie, die mittels der Übergänge und verbindungen in Elektrische Energie umgewandelt wird. Andersherum kann Elektrische energie auch so gespeichert werden, indem die Elektrische energie die Chemische Rückführung zur Bleisäure herbeiführt.
Oh man, das klingt ziemlich Wissenschaftlich, und so genau brauchen wir das ganze nicht betrachten. Wir sind keine Chemiker und auch keine Physiker, wir sind Fahrer. Aber dieses bisschen gehört nunmal zum Grundwissen.
Diese Frage wäre also damit geklärt, kommen wir dann mal zum Typenschild. Dieses kleine harmlose Schildchen ist Fundamental wichtig für den Akkumulator und somit auch für den Fahrzeugführer. Denn auf diesem kleinen unscheinbarem Schildchen stehen sämtliche Technische Daten drauf die wir unbedingt Wissen müssen, um den Akkumulator weder zu Überlasten, noch zu unterfordern. Was steht da nun im einzelnen drauf? Hierzu eine kleine Liste:
- Typennummer: Kennzeichnung des Herstellers
- Netzspannung: Gibt die Spannung an z.B.: 12 V oder 24 V
- Nennkapazität: Gibt die Laufzeiten an z.B.: 170 AH
- Kälteprüfstrom: Ist das maß für die Startfähigkeit bei Kälte.
So kommt also meistens eine solche bezeichnung zustande:
"24 V - 170 AH - 1000 A"
Jetzt wissen wir die einzelnen werte aufzulösen. Aber moment, was ist den AH und A?
AH ist die Kennzeichnung für Amper Stunden (Amper Hours) und gibt uns die Maximalkapazität des Akkumulators an. Versteht ihr nicht? Ein Beispiel:
Ein Akkumulator mit der Kennzeichnung 250 AH besitzt eine entladegeschwindigkeit von 250 Amper pro Stunde. Wenn ein Fahrer als Beispiel in Seiner Pause Radio hört und die Standklimaanlage laufen lässt verbraucht dieser 25 Amper pro Stunde. nach 10 Stunden ist der Akkumulator demnach leer, denn: 250 AH : 25A = 10 H! Logisch oder?
Verbraucht dieser Fahrer hingegen 50 Amper pro stunde, so ist der Akkumulator bereits nach 5 Stunden am Ende.
hmm.. Eigentlich ganz einfach, und was sagen mir die 1000 A?
Nun, das A steht für den kälteprüfstrom und ist der Verbrauch des motors während des Kaltstartens. Deshalb kann ein Akkumulator im winter nach ein paar erfolglosen Startversuchen keinen Saft mehr haben. Darauf muss man unbedingt achten!
Das hätten wir also damit auseinander gedröselt. Aber es gibt doch verschieden große Akkumulatoren mit vollkommen anderen Kapazitäten, können kleinere Akkumulatoren denn größere ersetzen oder andersherum?
Nun, es ist durchaus möglich, das ein Akkumulator mit der Kennzeichnung "24 V - 170 AH - 1000A"
einen Akkumulator mit der Kennzeichnung "24 V - 250 AH - 1000A" ersetzen kann, denn die Lichtmaschine hält den kleinen Akkumulator ständig am laufen und lädt diesen Permanent auf Maximum, da die Lichtmaschine auf einen größeren Akkumulator eingestellt ist. Jedoch kann der Fahrer aufgrund der geringeren Kapazität weniger Stromverbraucher im Nicht-betrieb laufen lassen und den Motor weniger oft mit Starten versuchen.
Ein Großer Akkumulator, der einen kleinen ersetzen soll ist jedoch kaum möglich, denn die Lichtmaschine ist für diese Kapazität nicht geeignet. So entlädt der Akkumulator stück für stück und wird nicht mehr richtig geladen was zur komplettentladung des Akkumulators führt.
Nun, das wäre damit beantwortet. Kommen wir zu den Arbeitsaufträgen die wir als Fahrer ab und an selber durchzuführen haben. Beginnen werden wir mit dem Akkumulatorwechsel.
Wenn ein Akkumulator Defekt, entladen oder sonstwie unbrauchbar ist, so muss dieser durch einen neuen Akkumulator ausgetauscht werden. Für diese wichtige Arbeit gibt es einen leicht einzuhaltenden Arbeitsplan um sicherzustellen, das es Richtig und Sicher durchgeführt wurde.
Dieser sieht so aus:
Arbeitsplan - Akkumulatorwechsel:
Schritt 1.)
Safety first! Als erstes kleiden wir unsere Hände in dafür geeignete Arbeitshandschuhe.
Schritt 2.)
Alle Verbraucher abschalten, Zündung abschalten und falls vorhanden den Batterietrennschalter umlegen und Somit den Akkumulator vom Stromnetz trennen.
Schritt 3.)
Abdeckung des Akkumulators entfernen und die beiden Kappen der Pole Plus und Minus abziehen.
Schritt 4.)
Minuspol abklemmen und das verbindungskabel mit Klemme abnehmen.
Schritt 5.)
Pluspol abklemmen und das verbindungskabel mit Klemme abnehmen
Schritt 6.)
Brücke zwischen den Akkumulatoren abnehmen, denn es sind zwei Akkumulatoren um die Spannung von 24V zu erreichen nötig.
Schritt 7.)
Schrauben aus der Halterung lösen, danach Akkumulatoren aus den Halterungen lösen und entfernen
Schritt 8.)
Neue Akkumulatoren auf übereinstimmen der Fahrzeugdaten überprüfen und einsetzen in die Halterung.
Schritt 9.)
Halteschrauben eindrehen und Festziehen
Schritt 10.)
Brücke bilden Zwischen den Akkumulatoren (Pluspol von Akkumulator B an den Minuspol von Akkumulator A klemmen)
Schritt 11.)
Pluspol von Akkumulator B anklemmen, danach den Minuspol von Akkumulator A anklemmen. Vorher unter umständen die Pole einfetten.
Schritt 12.)
Polkappen wieder aufsetzen.
Schritt 13.)
Batterietrennschalter betätigen und Zündung einschalten. danach einen Lichttest durchführen.
Schritt 14.)
Abdeckklappe wieder aufsetzen und befestigen.
So sollten die Arbeitsschritte durchgeführt werden und Schritt für Schritt abgearbeitet werden. Dann kann nichts passieren und alles läuft korrekt.
Kommen wir jetzt erstmal zur Säureprüfung. Was ist das eigentlich?
Die Säureprüfung wird durchgeführt um den Exakten Ladestatus eines Akkumulators zu testen.
Der Prozentuale Säureanteil innerhalb des Akkumulators gibt den genauen Ladestatus bekannt. Dafür gibt es ein Messgerät, welches Oktometer heisst.
Wie kann ich jetzt also mit diesem Oktometer den Säurestand und somit den Ladestatus ermitteln?
Dafür gibt es einen relativ einfach zu befolgenden Arbeitsplan:
Arbeitsplan - Säureprüfung:
Schritt 1.)
Wie immer: Safety First! Ganz wichtig sind hierbei Säurefeste Handschuhe und Arbeitsschürze sowie eine Schutzbrille um die Augen vor der ätzenden Säure zu schützen.
Schritt 2.)
Verschlussstopfen des Akkumulators lösen. Beginnen tut man meistens mit einem vom Rand aus und arbeitet sich dann bis zum letzten vor.
Schritt 3.)
Messgerät (Oktometer) einführen und eine Säureprobe entnehmen.
Schritt 4.)
Auf dem Oktometer zeigt uns ein Pfeil nun einen Wert an. Wir notieren diesen Wert zum dazugehörigen Stopfen.
Schritt 5.)
Verschlusstopfen des grade getesteten Verschlusses wieder verschließen.
Schritt 6.)
Wir wiederholen Vorgang 2 bis 4 bei allen Verschlüssen und notieren wieder die Werte
Schritt 7.)
Messwerte zusammenfassen. Das tun wir indem wir alle Ergebnisse zusammenzählen und dann durch die Anzahl der Verschlüsse teilen. Das ist der Durchschnittliche Säurewert
Schritt 8.)
Abgleichen des Durchschnittswertes in der Tabelle.
Das wars schon. Eigentlich leicht zu merken. Schritt 8 verlangt eine Tabelle die ich euch hier angebe:
Säuredichte:
Zwischen 1,26 und 1,30 Batterie voll einsatzfähig
Zwischen 1,20 und 1,24 Batterie eingeschränkt einsatzfähig
Zwischen 1,12 und 1,18 Batterie nicht Einsatzfähig
So, nun wissen wir das auch. Was aber, wenn uns der Akku am frühen Morgen im Stich lässt und entladen ist? Tja dann lässt sich der Motor nicht starten und wir brauchen Starthilfe. Aber viele wissen nicht wie das geht, aber man kann viel Falsch machen. So geht es Richtig:
Arbeitsplan Starthilfe:
Schritt 1.)
Hilfsfahrzeug (HF) neben dem Pannenfahrzeug (PF) abstellen und dabei darauf achten, das sich die Fahrzeuge nicht berühren oder sonstwie kontakt haben.
Schritt 2.)
Motoren und Zündungen beider Fahrzeuge abstellen.
Schritt 3.)
Akkumulatoren beider Fahzeuge auf kompatibilität überprüfen. Hierbei die Betriebsanleitung zur Hand nehmen und darauf achten das beide Akkumulatoren gleich Geschaltet sind!
Schritt 4.)
Abdeckungen und Polkappen beider Akkumulatoren ablösen und entfernen.
Schritt 5.)
Die erste polzange des Roten Kabels an den Pluspol des entladenen Akkumulators klemmen.
Schritt 6.)
Die zweite Polzange des Roten Kabels an den Pluspol des Hilfs-Akkumulators anklemmen.
Schritt 7.)
Die erste polzange des Schwarzen Kabels an den Minuspol des Hilfsakkumulators klemmen
Schritt 8.)
Die zweite polzange des Schwarzen Kabels an die Fahrzeugmasse des Pannenfahrzeugs anklemmen.
Schritt 9.)
Motor des Hilfsfahrzeugs starten.
Schritt 10.)
Versuchen, den Motor des Pannenfahrzeugs zu starten.
Schritt 11.)
Wenn das Pannenfahrzeug anspringt, sofort die Größten verbraucher einschalten, z.B.: Fernlicht
Schritt 12.)
Nach dem Aufladen des Akkumulators die Polzangen wieder in genau umgedrehter Reihenfolge wieder Abziehen.
Masse von PF
Minus von HF
Plus von HF
Plus von PF
Schritt 13.)
Abdeckungen und polkappen wieder aufsetzen und befestigen.
Fertig!
Als allerletztes gehe ich noch einmal auf die Prüfung des Akkumulators ein. Den Akkumulator kann man testen mit verschiedenen Messgeräten. Oktometer, Tester, EG-Messgerät und Analog Messgerät sind die häufigsten Messmethoden. Die genauesten liefert jedoch die Säuredichteprüfung mittels Oktometer sowie
***FORTSETZUNG FOLGT BALD***
Mathematik - Prozentrechnung
So meine lieben fangen wir zum einstig mit der Prozentrechnung an.
Für die Prozentrechnung sind gewisse Kenntnisse nötig die ich euch stück für stück erklären werde.
Zunächst sollte man ein gewisses Vorwissen im sinne von Mal (x) und geteilt (:) haben.
Dies setze ich bei euch einfach mal vorraus, das sollte jeder seit der 3ten Klasse beherschen.
Der rest ist im Grunde simples Aufschreiben nach einem Prinzip, das man den "Dreisatz" nennt.
Nun, um diesen "Dreisatz" anzuwenden benötigt man zuerst die genauen werte.
Bei der Prozentrechnung dreht es sich immer um Drei werte:
- Grundwert: Der Grundwert entspricht 100%
-> Beispiel: Wir haben 200€, hierbei sind 200€ = 100% also das ganze.
- Prozentwert: Der Prozentwert entspricht einer bestimmten Prozentzahl als Wert
-> Beispiel: Wir haben 200€ und geben 20€ her - 20€= Prozentwert.
- Prozentsatz: Der Prozentsatz ist die bestimmte Prozentzahl
-> Beispiel: Wir haben 200€ und geben 10% her - 10% = Prozentsatz
Ihr merkt: Es ist garnicht so kompliziert wie es den Anschein hat. Diese drei Werte sollte man sich gut einprägen und genauestens Bescheidwissen welcher Wert was bedeutet.
Hier noch einmal die Werte als Formelzeichen:
- G = Grundwert
- P = Prozentwert
- p% = Prozentsatz
Jetzt habt ihr bereits gelernt das ihr zwischen diesen drei Werten grundlegend differenzieren müsst.
Je nach frage benötigt ihr unterschiedliche wege, den gefragten Wert zu ermitteln.
Im grunde lässt sich Jeder Wert mittels der "Dreisatz-Formel" ermitteln. Dies ist das genauere Prinzip, man darf sich nur nicht verwirren lassen, daher erkläre ich euch Stück für Stück, mit welcher Formel ihr welchen wert Herausfindet.
Ermitteln von G, dem Grundwert:
Wenn wir den Grundwert, also den Ursprungswert herausfinden möchten, und uns nur der Prozentwert und der Prozentsatz zur verfügung steht rechnen wir mit folgender Formel:
Ermitteln von P, dem Prozentwert:
Wenn wir den Prozentwert, also den anteiligen Wert herausfinden möchten, und uns nur der Grundwert und der Prozentsatz bekannt ist, rechnen wir mit folgender Formel:
Ermitteln von p%, dem Prozentsatz:
Wenn wir den Prozentsatz, also die anteiligen prozentzahl herausfinden möchten, und uns nur der Grundwert und der Prozentwert zur verfügung steht, rechnen wir mit folgender Formel:
So, jetzt kennen wir alle nötigen Formeln, aber was wenn uns eine der Formeln im gedächtnis entfällt, was durchaus häufig passiert? Nun, dann stellen wir einfach um. im Grunde sollte immer mindestens eine bei uns im Gedächtnis hängen geblieben sein. Wenn wir uns nun an die werte erinnern, die wir maximal benötigen fällt es um einiges leichter, sich an die korrekte Formel zu erinnern, denn es gibt nur 4 Faktoren:
- Grundwert
- Prozentwert
- Prozentsatz
- 100% (Die Zahl 100)
Wenn ihr euch trotzdem nicht erinnern könnt hier ein Tipp: Rumprobieren!
Denkt euch eine einfache Prozentaufgabe aus. Als beispiel 10% von 500 sind gleich 50.
Diese witzaufgabe die jeder im Kopf errechnen kann ist jetzt unfassbar wichtig denn: Hier habt ihr alle nötigen Werte! Nurnoch einsetzen und Rumtesten.
Jetzt rechnet ihr mit den 4 werten solange rum, bis ihr einen der korrekten Werte erhaltet. Leicht zu machen und auf jedem Schmierblatt durchführbar. Simpel oder?
Wenn ihr hier etwas Falsch einsetzt ist das nicht Schlimm sondern sehr gut, denn jetzt wisst ihr das die Formel auf keinen fall so zustandekommt und testet einen neuen Ansatz.
Nachdem wir jetzt alle Formeln kennen nehmen wir uns für jede Formel eine Beispielaufgabe:
Beispielaufgaben Prozentrechnung:
17% von 2750 sind X.
Als erstes sehen wir nach welche Werte wir haben. Wir haben in diesem Falle G und p% und gesucht wird P also setzen wir in die Formel ein:
Und erhalten so das ergebnis 467,5
256 von 5430 sind X%.
Als erstes sehen wir wieder nach unseren Vorhanden werten nämlich P und G. Wir suchen p% und nutzen dementsprechend die Formel und setzen ein:
Und erhalten so das Ergebnis 4,71 % (der einfachheithalber gekürzt und gerundet)
24% von X sind 350.
Wiedermal sehen wir nach den vorhanden Werten. Wir haben p% und P und suchen G, also setzen wir in unsere Formel ein:
Und kommen so auf das ergebnis von 1.458,33` (Periode)
Und so haben wir alle drei aufgaben rasend Schnell beendet. Wer in der Arbeit oder allgemein noch zeit hat kann die Aufgabe natürlich mittels einer der anderen zwei Formeln gegenprüfen. Dies empfehle ich grundsätzlich, denn es dauert nicht Lange und garantiert die Richtigkeit der lösung!
Ich wünsche euch viel Erfolg beim Lernen und ebenso viel Spaß.
Für die Prozentrechnung sind gewisse Kenntnisse nötig die ich euch stück für stück erklären werde.
Zunächst sollte man ein gewisses Vorwissen im sinne von Mal (x) und geteilt (:) haben.
Dies setze ich bei euch einfach mal vorraus, das sollte jeder seit der 3ten Klasse beherschen.
Der rest ist im Grunde simples Aufschreiben nach einem Prinzip, das man den "Dreisatz" nennt.
Nun, um diesen "Dreisatz" anzuwenden benötigt man zuerst die genauen werte.
Bei der Prozentrechnung dreht es sich immer um Drei werte:
- Grundwert: Der Grundwert entspricht 100%
-> Beispiel: Wir haben 200€, hierbei sind 200€ = 100% also das ganze.
- Prozentwert: Der Prozentwert entspricht einer bestimmten Prozentzahl als Wert
-> Beispiel: Wir haben 200€ und geben 20€ her - 20€= Prozentwert.
- Prozentsatz: Der Prozentsatz ist die bestimmte Prozentzahl
-> Beispiel: Wir haben 200€ und geben 10% her - 10% = Prozentsatz
Ihr merkt: Es ist garnicht so kompliziert wie es den Anschein hat. Diese drei Werte sollte man sich gut einprägen und genauestens Bescheidwissen welcher Wert was bedeutet.
Hier noch einmal die Werte als Formelzeichen:
- G = Grundwert
- P = Prozentwert
- p% = Prozentsatz
Jetzt habt ihr bereits gelernt das ihr zwischen diesen drei Werten grundlegend differenzieren müsst.
Je nach frage benötigt ihr unterschiedliche wege, den gefragten Wert zu ermitteln.
Im grunde lässt sich Jeder Wert mittels der "Dreisatz-Formel" ermitteln. Dies ist das genauere Prinzip, man darf sich nur nicht verwirren lassen, daher erkläre ich euch Stück für Stück, mit welcher Formel ihr welchen wert Herausfindet.
Ermitteln von G, dem Grundwert:
Wenn wir den Grundwert, also den Ursprungswert herausfinden möchten, und uns nur der Prozentwert und der Prozentsatz zur verfügung steht rechnen wir mit folgender Formel:
Ermitteln von P, dem Prozentwert:
Wenn wir den Prozentwert, also den anteiligen Wert herausfinden möchten, und uns nur der Grundwert und der Prozentsatz bekannt ist, rechnen wir mit folgender Formel:
Ermitteln von p%, dem Prozentsatz:
Wenn wir den Prozentsatz, also die anteiligen prozentzahl herausfinden möchten, und uns nur der Grundwert und der Prozentwert zur verfügung steht, rechnen wir mit folgender Formel:
So, jetzt kennen wir alle nötigen Formeln, aber was wenn uns eine der Formeln im gedächtnis entfällt, was durchaus häufig passiert? Nun, dann stellen wir einfach um. im Grunde sollte immer mindestens eine bei uns im Gedächtnis hängen geblieben sein. Wenn wir uns nun an die werte erinnern, die wir maximal benötigen fällt es um einiges leichter, sich an die korrekte Formel zu erinnern, denn es gibt nur 4 Faktoren:
- Grundwert
- Prozentwert
- Prozentsatz
- 100% (Die Zahl 100)
Wenn ihr euch trotzdem nicht erinnern könnt hier ein Tipp: Rumprobieren!
Denkt euch eine einfache Prozentaufgabe aus. Als beispiel 10% von 500 sind gleich 50.
Diese witzaufgabe die jeder im Kopf errechnen kann ist jetzt unfassbar wichtig denn: Hier habt ihr alle nötigen Werte! Nurnoch einsetzen und Rumtesten.
Jetzt rechnet ihr mit den 4 werten solange rum, bis ihr einen der korrekten Werte erhaltet. Leicht zu machen und auf jedem Schmierblatt durchführbar. Simpel oder?
Wenn ihr hier etwas Falsch einsetzt ist das nicht Schlimm sondern sehr gut, denn jetzt wisst ihr das die Formel auf keinen fall so zustandekommt und testet einen neuen Ansatz.
Nachdem wir jetzt alle Formeln kennen nehmen wir uns für jede Formel eine Beispielaufgabe:
Beispielaufgaben Prozentrechnung:
17% von 2750 sind X.
Als erstes sehen wir nach welche Werte wir haben. Wir haben in diesem Falle G und p% und gesucht wird P also setzen wir in die Formel ein:
Und erhalten so das ergebnis 467,5
256 von 5430 sind X%.
Als erstes sehen wir wieder nach unseren Vorhanden werten nämlich P und G. Wir suchen p% und nutzen dementsprechend die Formel und setzen ein:
Und erhalten so das Ergebnis 4,71 % (der einfachheithalber gekürzt und gerundet)
24% von X sind 350.
Wiedermal sehen wir nach den vorhanden Werten. Wir haben p% und P und suchen G, also setzen wir in unsere Formel ein:
Und kommen so auf das ergebnis von 1.458,33` (Periode)
Und so haben wir alle drei aufgaben rasend Schnell beendet. Wer in der Arbeit oder allgemein noch zeit hat kann die Aufgabe natürlich mittels einer der anderen zwei Formeln gegenprüfen. Dies empfehle ich grundsätzlich, denn es dauert nicht Lange und garantiert die Richtigkeit der lösung!
Ich wünsche euch viel Erfolg beim Lernen und ebenso viel Spaß.
Abonnieren
Posts (Atom)